Die Kurmann & Strodick Backwaren GmbH erweitert ab sofort das Repertoire und bietet neben frischem Vollkornbrot jetzt auch traditionell deutsche Küche an. Herzhafte Gerichte wie Rouladen mit Knödel und Rotkohl, sowie klassische Süßspeisen wie Rote Grütze wurden nach diversen erfolgreichen Testessen mit in das Angebot aufgenommen.
Letztmaliger Testesser war unser Lieblings-Camphost Merlin, den wir zum Dinner eingeladen hatten. Er hatte eine schlechte Woche und wir wollten ihm etwas Gutes tun. Und da er immer so von der deutschen Küche schwärmt, mussten wir nicht lange überlegen, was gekocht werden sollte. Lecker war’s! So ein deftiges Weihnachtsessen mitten im August, das loben wir uns doch! (Jule: „Mama, ich kann doch kochen!“)
Jetzt hat der gute alte Merlin sich es natürlich nicht nehmen lassen, uns ebenfalls zum Essen einzuladen – im Wohnmobil auf seinen Campingplatz versteht sich. Und da es außer Burgern ja leider kein traditionell amerikanisches Gericht gibt, hat er sich überlegt, dass es Fisch geben soll und zum Nachtisch (dann doch traditioneller Weise) Smores. Smores sind über dem Lagerfeuer angeschmorte Marshmallows, die man zusammen mit Schokolade und Crackern wie eine Art Sandwich übereinander stapelt. Dabei schmilzt die Schokolade natürlich – es gibt eine riesen Sauerei und sowohl Mund als auch Hände kleben nach dem Verzehr der zuckersüßen Leckerei richtig schön zusammen. Wir werden versuchen gute Gäste zu sein und jeder mindestens zwei Smores essen. Soweit der gute Vorsatz.
Wegen des großen Dinners haben wir einen unserer freien Tage größten Teils in der Küche verbracht und es ansonsten etwas ruhiger angehen lassen (man muss sich ja auch mal entspannen).
Nach dem guten Essen waren wir am zweiten freien Tag dann so voller Energie, dass wir uns die volle Dröhnung in Form einer 12 Meilen (~19,3 km) langen Wanderung gegeben haben. Also wenn wir nach diesem Training nicht auf den ollen Mount St. Helens drauf kommen, dann ist irgendwas schief gelaufen!
Ziel war diesmal eigentlich eine alte „gold-mining site“, aber da wir den richtigen Weg nicht finden konnten, sind wir nach einer Meile umgekehrt und haben spontan beschlossen zum Lily Pond zu wandern. Während der viereinhalb Stunden sind wir tatsächlich keiner Menschenseele begegnet. Verrückt!
Wanderung zum Lily Pond: Mehr Lily als Pond
Seit Samstag muss man mit dem Wandern in der Wildnis aber etwas vorsichtiger sein, denn die Jagdsaison hat begonnen. Zur Zeit zwar erstmal nur die „archery-season“, also das Jagen mit der Armbrust (frei übersetzt), aber so ein Pfeil im Hintern, das müssen wir uns in den letzten zwei Wochen Rockies nicht unbedingt geben! Wir sollten vielleicht unsere signal-orangenen Arbeitswesten auch in der Freizeit tragen! Aber wir werden ohnehin nicht mehr soviel Zeit zum Wandern haben, weil wir für unsere letzten „Wochenenden“ schon andere Pläne haben. Es gibt schließlich noch viel in Colorado zu sehen! Aber wo genau es hingeht erfahrt ihr dann demnächst. (Es soll ja noch ein bisschen spannend bleiben!)
Wir haben es in der letzten Woche endlich einmal geschafft bei Frenchy’s Café in Tincup vorbei zu schauen. Eigentlich wollten wir frühstücken, aber wir waren leider zehn Minuten zu spät, und deshalb gab es dann ersatzweise Lunch zum Frühstück in Form von Burgern und Pommes. Kann man mal machen, muss jetzt aber nicht jeden Tag sein!
Mit wir meinen wir übrigens wir alle, also Jule, Caro und fünf der Nachbarn. Schon erstaunlich wie viele Leute man mit etwas gutem Willen in einem KIA unterbringen kann. Auf der Fahrt haben die Nachbarn übrigens unsere surveys im Auto entdeckt und sich gegenseitig interviewt.
Diane, die Chefin im Frenchy’s hat uns beim Bezahlen das Angebot gemacht im nächsten Sommer bei ihr zu arbeiten. Sie ist immer auf der Suche nach netten Mädels zum Bedienen. Es könnte unter Umständen also doch noch was werden mit einem Sommer in Tincup. Ihre Telefonnummer bewahren wir auf jeden Fall erstmal auf! Man weiß ja nie!
Burger-Breakfast at Frenchy’s
Die traurige Nachricht dieser Woche: Unsere Nachbarn sind ausgezogen! Die „bunny-people“ haben ihre Arbeit mit den Schneehasen beendet. Blöd für uns. Jetzt sind wir wieder alleine. Also nicht ganz alleine, immerhin ist R. noch an der Guard Station. Es war schon nett mit unseren Biologen nebenan und ein bisschen fehlen sie uns schon, die Reinhold Messner Jungs und Mädels! Dummer Weise gibt’s ohne Nachbarn auch kein Kanu am See, keine Matratze draußen zum Sterne gucken, keine Badmintonschläger, keine Hängematte und auch kein Bärenfleisch mehr! Es macht auch gar keinen Spaß mehr aus dem Fenster zu gucken! Was machen wir bloß die letzten beiden Wochen nach Feierabend!? (Naja, meistens fällt uns was ganz Gutes ein – und zur Not tritt die Kurmann & Strodick Backwaren GmbH in Aktion.)
Letzte Kanufahrt
Am letzten gemeinsamen Abend haben wir am Lagerfeuer mit Stockbrot auf die Kollegen gewartet, die gegen Mitternacht von der letzten Nachtschicht zurückkamen. Man kann Stockbrot übrigens auch mit Marmelade, Senf oder wahlweise Mayo essen, wie uns unsere amerikanischen Freunde vorgeführt haben! Es war ein schöner Abschied und die sechs können jetzt fast alle fehlerfrei Stockbrot sagen.
Caro in der Nachbar-Hängematte
Wie immer, bis nächste Woche (evtl gibt´s den nächsten Eintrag erst Dienstag, weil Montag hier Feiertag ist)...liebe Grüße, Caro und Jule